Tony & Amber l Die Pianistin und die Walküre

Es war ein Sommertag. Es war wunderschön, aber ich hatte Klavierstunde. Oder eher...ich unterrichtete mich selbst. Im großen Saal stand ein Klavier, dieser gehörte meiner und jeder konnte mir zuhören wenn er draußen in den großen Foyer war. Ich kam in den Raum und stellte mein zeugs ab und klappte die Abdeckung der Tasten hoch. Fuhr mit dem Finger über die Tasten die einen Ton von sich gaben. 14 Jahre spielte ich nun Klavier. Immer wollte ich Keyboarderin werden, doch mein Vater förderte nur Klavierunterricht. Ich saß mich hin, schloss die Augen und meine Finger fanden von selbst die Tasten. Sie spieltene in schon alt fast vergessenes Lied. Ich schwebte in einer Wolke. Es war so wundervoll...wie fliegen.

Ich gähnte und schaute mich um. Verdammt ich war schon wieder unter einem Baum eingepennt. Der Unterricht machte einen aber auch wirklich total fertig. Für meinen Geschmack hatten wir viel zu viel zu lernen. Dazu noch ständig irgendwelche Tests, Klausuren und sonstige Prüfungen. Nichtmal im Knast war es so schlimm und ich weiß wovon ich da spreche. Ich gähnte herzhaft ehe ich mich dann mit müh und not erhob. Da mir absolut langweilig war und ich nicht wusste was ich nun noch so anfangen sollte, beschloss ich zurück zu gehn. Gelangweilt und noch immer eigentlich total müde ging ich zurück zur Academy als ich pötzlich das Klimpern von Klaviertasten hörte. Mein Gott ich würde noch wach werden wenn das so weiter ging. Aber da es sich ja im Grunde ganz gut anhörte beschloss ich mal hinzugehen und nachzuschauen wer das Klavier hier mal entstaubte und ein wenig was spielte. Ich war aber nicht die einzige die sich wohl dafür interessierte, es standen schon andere Schüler dort und hörten zu als ich beim Foyer ankam.

Ich seufzte leise als ich zu der Tür schaute. Gut das die Scheiben Milchglasig waren, mann konnte nicht erkennen wer spielte. Ich schaute auf die Tasten und zog mein Notitzbuch raus. Schlug meine eigenen Noten auf und fing wieder anzu spielen. Meine Finger glitten so übers Klavier und spielten diese Melodie. Immer schneller, leise summte ich den Text, wurde lauter. Es war so berauschend dieses Instrument zu spielen. Der Saal fühlte sich mit der Melodie. Doch als ich gerade mittem in Lied war.... schloss ich die Augen und atmete die Luft ein. Ein Knistern war zu hören und die Melodie veränderte sich schlagartig. {Jetziges Lied}

Wie sich einfach keine dieser Flachpfeiffen traute reinzugehen und zu schauen wer da drin spielte. Mein Gott die sind ja alle so mutig. Nun Endgültig genervt ging ich zur Tür. Ich öffnete diese kurz, ging rein und zog sie direkt wieder hinter mir zu. Dann drehte ich mich im Saal bis ich das Klavier und die Person welche für die Melodie verantwortlich war entdeckt hatte. Und warum nur wunderte es mich nicht das es diese kleine Jägerin war, mit der Lia, meine kleine Schwester, sich so verdammt gut verstand. Mal ehrlich ich wusste echt nicht warum meine Schwester immer gleich mit jedem Freundschaft schließen musste. Es würde irgendwann eh alles zu Bruch gehn. Spätestens dann, wenn sie herausfinden würden was wir wirklich sind. Nicht das es mich gejuckt hätte, aber so eine große lust drauf hier von irgendwelchen Wächtern um die Ecke gebracht zu werden hatte ich nun auch wieder nicht. Also hieß es Füße stillhalten und gute miene zu bösen spiel machen. Wie ich es hasste.

Ich bemerket das wer in den Saal trat hörte ich auf. Meine Haare waren hochgesteckt, ich sah garnicht wie die coole lässige Tony aus, eher wie eine reiche kleine verfrorene Göre. Ich erkannte das Mädchen. Amber. Ich packte mein Notizbuch weg und schaute ihr in die Augen. Schattenwalküre. Leise murrte ich. Ich mochte Lia wirklich sehr, aber ihre Schwester war der Teufel auf 1 Uhr. "Was willst du? Ich übe." Ich murrte leise stand auf. Durch meine hohen Schuhe war ich etwas größer als Amber. Nahm meine Tasche und schaute sie an. Wenn sie auch nur Ansatztsweise jemanden sagen ürde wer ich wirklich war, nämlich die große Tochter von Joseph Conner. An der Schule war ich unberühmt und in der Menschenwelt galt ich als Wunderkind.

Ich hob abwährend die Hände. "Ganz ruhig komm mal wieder runter und Chill dein Leben kleine Jägerin" ich grinste sie frech an. Ich liebte es Leute auf die Palme zu bringen, aber bei ihr würde ich das nicht tun, immerhin konnte sie meine Aura sehn und das konnte dann doch schon etwas unangenehm für mich werden wenn sie jemandem davon erzählen würde. "Hab nur gehört das hier jemand wohl das Klavier entstaubt und wollte mal nachsehn wer das ist. Die andern Flachpfeiffen" ich zeigte zu den Fenstern "Trauen sich ja nicht reinzukommen und zu schauen." ich lehnte mich locker an die Wand und schaute sie an. Diesesmal war sie nicht die süße kleine. Sie war ganz anders als an dem Tag an dem wir sie hier kennengelernt hatten. Sie sah jetzt aus wie ne kleine Tussi. Und ich schwöre bei allem was mir heilig ist, ich hasste Tussis bis aufs Blut. Aber da ich wusste das sie ja nicht so eine war, würd ich auch brav sein.

Ich hob die Augenbraue. "Nun weißt dus. Ach überings, da du dir ja einen ziemlichen Kopf drüber was, was ich in deiner Aura sehe, Ich weiß was ihr seid. Passt nur auf euer Mal auf." Ich klappte die Abdeckung der tasten herunter und schaute auf dem Balkon der großen Fenster. Wir waren im 2 Stock. Das Haus war alt. Ich zog die Tür auf und ging heraus. Man konnte in Richtung Land schauen. Great Falls sah man auch. Ich setzte mich auf den Balkonrand. Ich konnte Amber anschauen, tat es aber nicht. "Klavier spiel ich seit dem ich Klein bin. Hier bin ich einfach nur ein Mädchen. Doch dadraußen, bin ich ein kleines Wunderkind. Ich hasse Klavier, Keyboard wäre mir lieber. Doch niemand an dieser Schule sieht seit 2 Jahren ein das Klassik nicht alles ist. Eine Band das wärs, aber find mal passende Leute. Das ist zum Kotzen."

Sie wusste also was wir waren. Na ja so schnell konnte es gehn. Ich würde mir darüber keinen Kopf machen aber Lia mit Sicherheit. "Weißt du ich mache mir nicht so große Sorgen darum wie meine Schwester es tut. Sie hat schon immer versucht "normal" zu sein, aber das sind wir eben nicht. Ich komme damit gut klar das wir nun du weißt schon was sind, auch wenn das Risiko echt groß ist entdeckt zu werden. Ich lebe damit.". Sie schaute raus. Man konnte irgendwie merken das ihr was zu schaffen machte. Da draußen war sie also bekannt, unter den Menschen. Aber wie gut das wir keine Menschen waren. Wir waren aussergewöhnlich, genau wie diese Academy an sich. Ich musste noch immer darüber lachen wer auf die bescheuerte Idee gekommen war alle Rassen unter ein Dach zu bringen. Früher oder später würde es Mord und Totschlag hier drin geben das war so Sicher wie das Amen in der Kirche. "Hast ddu mal schon einen Aushang gemacht? Schwarzes Brett oder so? Ach ja Lia kann übrigens Singen und das echt gut.. nur so am rand erwähnt."

Ich lächelte leicht und schaute Amber in die Augen. "Ich hab eine Bühnenphobie. Deswegen kennen viele nur meine CD´s oder Youtube Videos. Jeder kennt den Namen Tony Conner, jedoch frag doch mal die Leute. Sie haben mich noch nie Live gesehn. Deswegen kein Aushang, kein schwarzes Brett oder sonst was. Nur das kleine Pianomädchen." Ich stand auf und nahm meine Tasche. "Weißt du vielleicht siehst du in mir nur ein Jägermädchen, aber hey, Lia ist bestimmt eine gute Sängerin." Ich ging an ihr vorbei und machte die große Saaltür auf. Die ganzen Schüler waren verschwunden, jedoch sah man dort und da noch jemanden. Ich drehte mich um und sah Amber an. "Magst du noch einen Kaffee trinken gehen? Heute ist Great Falls offen und ich war schon lange nicht mehr außerhalb der Grenzen."

Ich stand weiterhin an meinem Platz und schaute Tony an. Ich verstand nicht so recht warum sie so scheu war. Sie war ein wirkliches hübsches Mädel und dazu noch unglaublich begabt. Ich denke sie und meine Schwester würden wirklich ein tolles Musikalisches Paar abgeben. Lia konnte wirklich toll Singen und dazu noch Tony am Klavier beziehungsweise Piano entschuldigung. "Weißt du, wenn du es niemals versuchst wie willst du dann wissen wie die Leute auf dich als Person reagieren? Du kannst dich doch nicht immer nun ja verstecken sozusagen. Du bist hübsch, hast Talent, was willst du mehr?" na ja okay ich sah das alles wie immer etwas anders. Ich brauchte all das nicht. Alleine meine Erscheinung reichte aus, das sich die Leute nach mir umdrehten. Dazu noch meine diabolische Art und das Chaos war eh perfekt. "Gerne lass uns nin Kaffee trinken gehen. Ich bin froh wenn ich mal hier raus komme. Ich hab das Gefühl ich staube hier langsam aber Sicher ein. Ist ja der reinste Knast hier irgendwie. Aber sag mal, du bist doch schon länger hier oder? Wie sind so die Lehrer hier" ich war recht gespannt. Ich hatte hier noch nie einen Lehrer gesehen. Also für mich waren Lehrer meistens alte Säcke mit Glatzen aber okay so dachte ich eben.

Ich wartete bis Amber mir aus dem Gebäude gefolgt war und schaute auf meine teuren Schuhe. "Eigentlich sind die alle ganz cool. Die Direktorin ist etwas streng, aber man gewöhnt sich sehr schnell dran." Ich lächelte sie an und ging zum Hauptor. Ich zückte eine Karte aus meiner Tasche und zeigte sie dem Wachmann. "Mein Name ist Tony und das ist Amber. Wir wollen heute in die Stadt." Der Wachmann nickte und ließ das Tor auf. Ich zückte einen Autoschlüssel heraus und schlenderte zu einem Nissan Skyline* rüber. Die Tür ging nach oben auf und ich schaute zu Amber. "Stöß dir bitte nicht den Kopf ja?"


Auto*

Ich folgte Tony nach draußen. Als wir bei dem Pförtner ankamen, kam ich mir wirklich vor wie im Knast. Als wir dann zu Tonys Auto gingen musste ich grinsen. "Nicht schlecht. Ich hab mein Auto extra nicht mitgebracht weil ich nicht wusste ob es erlaubt ist. Nun staubt mein Mustang in der Garage zu". Beim einsteigen musste ich etwas den Kopf anziehen. In Tonys Auto war es dann aber doch angenehm geräumig. "Wann müssen wir zurück sein? Also Sperrstunde und so?". Dann schaute ich aus dem Fenster "Sind alle Lehrer hier ähm Wächter? Oder auch andere Rassen?". Ich meine es war ja echt schon der Hammer das hier alle 8 Rassen zusammen lebten ohne sich gleich an die Kehle zu gehn, aber wenn dann auch noch die Lehrer so unterschiedlich waren, war ich mir sicher das es des öfteren deswegen mal zu Streitigkeiten mit schülern kam, weil die sich ungerecht behandelt fühlten.